Veröffentlicht am

Zeitreisende

Seit ich Mama bin, hat sich mein Gefühl für Zeit verändert. Nach einem langen Tag auf dem Spielplatz mit dem großen Lieblingskind in Sandkiste und auf der Schaukel spüre ich jeden Muskel und jeden Knochen. Klettern, Springen und Toben macht Spaß, ist aber auch soooo anstrengend! Später vor dem Spiegel entdecke ich erste Fältchen im Gesicht und vereinzelte graue Haare am Haaransatz.

🕚 Dann fühle ich mich, als wäre ich 100 Jahre alt.

Wenn das große Lieblingskind auf dem Spielplatz nicht teilen möchte oder wir beim Einkaufen an jedem Spielzeugregal diskutieren, zweifle ich manchmal an unserem bedürfnisorientiertem Umgang mit den Kindern. Mein hart erarbeitetes Selbstbewusstsein als Mama gerät ins Wanken. Machen wir es gut? Machen wir alles (oder zumindest das meiste) richtig?

🕘 Ich fühle mich, als hätte ich gerade erst mein Abiturzeugnis in die Hand gedrückt bekommen. Als wäre ich gerade erst zuhause ausgezogen.

Und nun habe ich die Verantwortung dafür, zwei kleine, wunderbare Wesen bei ihrem Start ins Leben zu begleiten!

Aber dann gibt es auch diese zauberhaften Momente!

💕 Wenn ich mich dabei erwische, wie ich mit kindlicher Begeisterung Zaubersand anmische.

🏙️ Wenn ich das Telefon überhöre, weil wir so vertieft in das Bauen des Duplo-Recyclinghofes sind.

🌈 Wenn wir vorsichtig Lebensmittelfarbe in den Teig gießen und kunterbunte Regenbogen-Muffins backen (Rezept in der Bio).

🕐 Dann fühle ich mich, als wäre ich 5 Jahre alt und ich liebe es!

Mit Kindern merkt man, wie schnell die Zeit vergeht. Erst waren sie noch ein hilfloses Neugeborenes, nun erinnern sie einen mit gewichtiger Miene an die Regeln, die man selbst mal aufgestellt hat: „Mama, nicht mit vollem Mund sprechen!“

Deswegen bin ich fest entschlossen, die Zeit mit ihnen zu genießen – egal, wie alt ich mich dabei fühle. All das gehört dazu – zu dieser magische Zeit, in der aus meinen zauberhaften, kleinen Kindern wunderbare Erwachsene werden!