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Das ganz normale Familienchaos

“Wow, wie schaffst du das nur alles?”, fragte mich vor einiger Zeit eine liebe Freundin. “Haushalt, Selbstständigkeit, Garten und doppelte Kinderbetreuung ohne Kita.” Klare Antwort: Gar nicht!

Wenn Besuch angekündigt ist, wird erst einmal die Rock’n’Roll-Musik auf volle Lautstärke gedreht und eine Runde Turbo-Aufräumen eingeläutet.

Wenn die Gäste dann da sind, sieht es halbwegs ordentlich aus (zumindest in den Räumen, die der Besuch betreten wird).

Im Garten wächst oft Unkraut in trauter Einigkeit mit Hortensien und Lavendel. Alle naselang überkommt uns die Motivation und wir wühlen uns durch. Dann sieht es für einige Zeit gut aus und dann…

Und bei den Kindern? Die haben natürlich vor den anderen Aufgaben Priorität. Aber auch hier läuft nicht alles immer rund. Es gibt Situationen, da schläft das kleine Lieblingskind selig im Tragetuch und das große Lieblingskind spielt neugierig mit einer pädagogisch sinnvollen Beschäftigung. Das Mittagessen steht pünktlich auf dem Tisch und am Nachmittag gehen wir nach draußen.

Das große “Aber”

Es gibt aber auch (und das nicht selten) Tage, da schreit das kleine Lieblingskind aus unerfindlichen Gründen und lässt sich mit allen Mitteln nicht beruhigen. Gleichzeitig will das große Lieblingskind unbedingt etwas spielen und wird grummelig, weil Mama sich nicht konzentrieren kann. Alle haben Hunger und eigentlich wollten wir schon zum Kinderarzt unterwegs sein.

Dann fühle ich mich überfordert.

Dann ist alles mal nicht bunt, fröhlich und ordentlich. Dann atme ich tief durch und halte durch. Ich schaue, ob ich mir Unterstützung organisieren kann – vielleicht kann der Papa etwas früher kommen oder die Großeltern haben kurz Zeit.

Und ich versuche grundsätzlich, alles bestmöglich vorzubereiten, Klamotten und Essen am Vorabend rauszulegen.Und das wichtigste: Ich versuche, zu akzeptieren, dass nicht alles immer perfekt laufen muss und konzentriere mich auf die schönen Momente zwischen den großen und kleinen Alltagskatastrophen.